Warum wird die Gebäudeversicherung immer teurer?

Preissteigerungen bei Gebäudeversicherungen

Das Jahr 2023 hat gerade erst angefangen und schon klingelt bei mir mein Telefon sturm. Der Grund sind die Briefe, welche Versicherer den Kunden zukommen lassen. Dort steht oft der neu zu zahlende Beitrag für die Gebäudeversicherung und der ist ein Vielfaches höher als der letzte Beitrag. Übrigens werden nicht nur Gebäudeversicherungen teurer, auch die Hausratversicherung oder auch die Kfz-Versicherung wird teurer.

Erst einen Neuvertrag abschließen und dann kündigen

Bei aller Euphorie, jetzt den Versicherungsvertrag aufgrund der Beitragsanpassung kündigen zu können, hier rate ich dringend zur Vorsicht. Nicht jede Versicherung möchte jedes Gebäude gerne versichern. Wenn die Häuser schon älter sind, sind je nach Sanierungszustand auch Leitungswasserschäden oder auch Brandschäden vorprogrammiert. Denn sind wir doch mal ehrlich, wer erneuert schon alle 20 Jahre die Leitungswasserrohre oder Elektrokabel im gesamten Haus. Wenn die Vorversicherung dann auch schon bereits Schäden beglichen hat, dann wird es noch schwieriger, eine neue Versicherung für das Haus zu bekommen. Daher gilt, erst einen Neuvertrag abschließen und dann kündigen. Lieber einen teureren Vertrag und damit Versicherungsschutz besitzen, als gar keinen Versicherungsschutz mehr haben.

Gründe für die Beitragsanpassung der Gebäudeversicherung

Der Anpassungsfaktor

Die Gebäudeversicherung und auch die Hausratversicherung versichern zum Wiederbeschaffungswert. Jetzt ist es ziemlich schwierig festzustellen, wie teuer es ist, ein Gebäude wiederzubeschaffen, also wieder neu aufzubauen. Deswegen ermitteln die Versicherungen einen Wert 1914. Im Jahr 1914 waren alle Häuser in Deutschland gleich teuer zu bauen. Das Statistische Bundesamt ermittelt jährlich die Teuerungsrate unter anderem für Materialien und auch für die Lohnkosten. Daraus entsteht ein Anpassungsfaktor, womit der Wert 1914 multipliziert wird. Damit wird sichergestellt, dass die Versicherungssumme auch nach 10 Jahren Vertragslaufzeit immer noch ausreicht, um das Haus komplett neu zu bauen. War der Anpassungsfaktor im Jahr 2022 noch bei 20,97, so liegt er im Jahr 2023 schon bei 24,06. Dies ist ein starker Anstieg von etwa 15 %. Gründe dafür sind, wie soll es anders sein die starke Inflation, also die Preissteigerungen beim Bauen. Mit der Preisanhebung ist somit auch eine höhere Leistung im Schadensfall verbunden. So hatte ein Haus im Jahr 2022 eine Versicherungssumme von 20000 Mark 1914 einen Euro Wert 419.400€, aber 2023 dann schon 481.200€.

Die Gebäudeversicherung als Kollektivversicherung

Einer für alle, alle für einen dieser Leitsatz der „Drei Musketiere“ sagt alles über die Kalkulation eines Versicherungsbeitrages. Die Idee hinter einer Versicherung ist nämlich, dass alle den Beitrag für ein Risiko tragen. Das heißt, die Summe der Versicherungsbeiträge aller Versicherungsnehmer sollen den Schaden eines einzelnen Geschädigten begleichen. Gerade wenn man selber keinen Schaden erlitten hat und auch im Bekanntenkreis niemanden kennt, der betroffen war, fällt es aber schwer zu glauben, dass die Versicherungen viele oder teure Schäden beglichen haben. Aber die meisten Tarife stehen dem gesamten Bundesgebiet zur Verfügung und werden verkauft. Da gibt es teilweise regionale deutliche Unterschiede, was die Schadenquote angeht. Ob eine Versicherung aufgrund der Schäden den Beitrag anpassen darf, prüft ein unabhängiger Treuhänder. Erst wenn die Schadenquote einen bestimmten Prozentsatz im Vergleich zu den Einnahmen überschritten hat, darf der Versicherer den Beitrag anpassen. Der Versicherungsbeitrag wird so kalkuliert, dass er vor allem zu Deckung zweier Bereiche ausreichen muss: Kosten und Schäden. Aber natürlich auch zum Erwirtschaften des Gewinns. Denn Versicherungen sind keine Wohltäter, sie sind Unternehmer und das Ziel eines jeden Unternehmers ist es, Gewinn zu machen.

Also warum werden die Wohngebäudeversicherungen teurer?

Besonders in diesem Jahr sind die Hauptgründe der Preissteigerung, die hohe Inflation und die höheren Lohnkosten der Handwerker. Diese sind im letzten Jahr extrem gestiegen. Ein weiterer Grund sind die Schäden im gesamten Versicherungskollektiv. Wie bereits oben erwähnt wird dieser Grund aber von einem unabhängigen Treuhänder überprüft.

Appell an die Gebäudeversicherer

Kunden wissen nicht, warum sich die Beiträge nach oben entwickeln. Ist es zu viel verlangt ein zweites Blatt der Rechnung hinzuzufügen und darauf zu erklären: “Warum sich die Preise so entwickeln, wie sie sich entwickeln.“? Ich habe von meiner Versicherung einen solchen Zettel erhalten. Auch wenn ich natürlich diese Auswirkungen schon kannte, habe ich mich sehr über die Ausführung gefreut. Ein Kunde, der dieses Background Wissen nicht hat würde sich sicherlich noch viel mehr darüber freuen und nicht gleich einen dicken Hals bekommen.

Welche Versicherungsarten sind noch von den Preissteigerungen betroffen.

Pauschal kann man sagen, dass alle Versicherungen betroffen sind, welche Sachen zum Neuwert absichern oder die Reparaturkosten bezahlen müssen. Also natürlich die Gebäudeversicherung, aber auch die Hausratversicherung, welche ja den Inhalt des Gebäudes abgesichert hat. Zu guter Letzt auch die KFZ Versicherung und besonders hier sind sehr viele, wenn auch zum Glück kleinere Schäden zu verzeichnen.

Was sollte ich nach einer Beitragsanpassung machen?

Ganz wichtig erst einmal die Informationen, welche ich erhalten habe, lesen und verarbeiten. Einatmen und Ausatmen nicht vergessen und Ruhe bewahren. Nachdem die Informationen verarbeitet wurden, den Versicherungsfutzi (mich) anrufen und um einen Termin bitten oder gleich einen Termin unter https://www.sparen-bei-versicherung.de#buchung buchen. Vielleicht finden wir eine Alternative.
 

Wenn Du jetzt der Meinung sind: “Andreas und ich passen glaube ich gut zusammen”,

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